ETF? Was ist denn das schon wieder???

Durch das Lesen diverser Bücher und Seiten im Internet stößt man immer wieder auf Begriffe, die einem erstmal gar nichts sagen und kompliziert klingen.

An der Börse und allem was dazugehört ist das sehr ausgeprägt, manch einer würde da vielleicht auch eine gewisse Absicht unterstellen, um es Otto Normalverbrauchern etwas zu erschweren sich in die Thematik einzufinden.

Einer dieser Begriffe über den ich in letzter Zeit immer wieder gestolpert bin, ist der sogenannte „ETF“. Wie so vieles in der Finanzwelt ist das natürlich auch wieder eine Abkürzung und steht für „exchange-traded fund“. Doch was genau verbirgt sich dahinter?

Anstatt direkt in Aktien zu investieren, was unter Umständen, viel Zeit in Anspruch nehmen kann, hat man auch die Möglichkeit in sogenannte börsennotierte Indexfonds (ETF) zu investieren. Diese bilden einen der gewünschten Indizes, z.B. den MSCI World, ab.

Doch warum sollte ich in einen Fonds anstatt in die Aktie selbst investieren? Während eine Aktie sehr anfällig sein kann, die Firma hat sich zum Beispiel verschätzt oder Aufträge brechen weg (siehe Dialog Semiconductor und die Gerüchte um Apple als Kunden), gibt ein Fonds eine gewisse Sicherheit, da er je nach Art die dem Index zugrunde liegenden Aktien in ein Depot legt und so die Schwankungen ausgeglichen werden können. Warum je nach Art? Ganz einfach: Es gibt die sogenannten „voll replizierenden ETFs“, die tatsächlich Aktien kaufen und dann gibt es die „Swap-basierten ETFs“, bei denen die Banken untereinander Wetten über den zukünftigen Verlauf des Index abschließen, ohne jemals tatsächlich Aktien zu erwerben.

Natürlich bietet auch ein ETF keinen Schutz gegen das Abrauschen eines Index. Sollte so ein Index 20-50% fallen, fällt der ETF gleich mit ihm.

Ein Beispiel für einen ETF

An diesem Beispiel sieht man anhand der Länderzusammensetzung, dass er zu über 59% aus Firmenanteilen US-amerikanischer Unternehmen besteht. Steht der US-Wirtschaft jetzt ein goldenes Jahr bevor ist das natürlich klasse für alle Investierten. Fällt die US-Wirtschaft allerdings in eine Rezession, werden die restlichen Länder das mit Sicherheit nicht ausgleichen können. Es gibt noch viele weitere ETF die alle möglichen Indizes abbilden, hier sind der Phantasie wirklich keine Grenzen gesetzt. Man sollte jedoch beachten, je exotischer der ETF, desto höher auch die TER (Total Expense Ratio). In der TER sind alle anfallenden Kosten zusammengefasst. Bei „normalen“ Indizes liegt die TER irgendwo zwischen 0,1-1%. Hier lohnt es sich die ETF zu vergleichen! Zu beachten ist auch, ob es einen Ausgabeaufschlag gibt oder nicht. Dieser ist unbedingt zu vermeiden, da er die Rendite senkt.

Diese Gebührenübersicht dieses ETF zeigt das recht deutlich

Zu erwähnen wäre auch noch die Art der Ausschüttung des ETF, ob thesaurierend oder ausschüttend. Thesaurierend bedeutet, dass das erwirtschaftete Geld direkt wieder angelegt wird und bei ausschüttenden ETF wird der Ertrag zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgeschüttet, das kann einmal im Jahr, aber auch monats- oder quartalsweise geschehen. Hier liegt es an jedem Anleger selbst, ob er den Gewinn lieber ausgezahlt haben oder lieber langfristig in dem ETF investiert sein möchte.

Generell sind ETF auch eine Überlegung wert, wenn der Arbeitgeber vermögenswirksame Leistung (VL) unterstützt. Ich finde sie eine gute Möglichkeit die persönliche Altersvorsorge zu komplettieren.

Letzte Aktualisierung: 17. April 2024